Um politische Bildung in Oberösterreich stärker zu verankern, sollen Maßnahmen gesetzt werden, die Schülern in Oberstufen Demokratiebildung näherbringen – dafür soll ein niederschwelliger Zugang gewählt werden. Ziel der Ausbildung ist Betroffene zu Beteiligten zu machen.
OBERÖSTERREICH. Schüler werden als Demokratie-Peers ausgebildet. Das Konzept lehnt sich an die bereits etablierten Umwelt-Peers oder Sucht-Peers an. Dafür erhalten die Ausgebildeten ein Zertifikat und dürfen an den Schulen arbeiten, auch die Schule erhält eine Bestätigung, dass Demokratie-Peers an ihren Schulen arbeiten. Die gesamte Ausbildung steht in Kooperation mit dem Land Oberösterreich, der Bildungsdirektion, der Pädagogischen Hochschule, der oberösterreichischen Landesschülervertretung und dem Jugendförderungsverein. Es werden neben einem Trainer auch immer Gäste wie beispielsweise die Landesschulsprecherin, Fachtrainer für Wissensvermittlung oder Medien eingeladen. Das schafft einen direkten Praxisbezug und ermöglicht ein greifbares Verständnis für alle Teilnehmer. In diesem Schuljahr startet diese Pilotphase. Erste Workshops sollen bereits zu Jahresbeginn an den Schulen starten. Das Projekt wird eingehend beobachtet und ausgiebig evaluiert.
Vermittlung der Demokratiebildung
Einerseits implizit im Schulalltag: Demokratie-Peers sind ausgebildet, demokratische Prozesse zu erkennen und offen anzusprechen. Vor allem bei Entscheidungsfindungen im Klassenverband können sie moderierend und hinterfragend eingreifen. Dadurch wird die Qualität der demokratischen Meinungsbildung in der Klasse gesteigert. Und andererseits explizit durch Workshops: Jedes Semester soll es in jeder Klasse einen Workshop zur Demokratiebildung geben. Dabei werden mittels kurzer, inhaltlicher Inputs und gruppendynamischer Übungen Entscheidungsprozesse herbeigeführt und anschließend reflektiert. „Demokratie ist das wichtigste Gut, das wir in unserer Gesellschaft besitzen – es heißt, dass die Macht vom Volk ausgeht. In Österreich sind Jugendliche ab dem 16. Lebensjahr wahlberechtigt und das kommt mit viel Verantwortung einher“, fügt der Initiator und Landtagspräsident a. D. Wolfgang Stanek hinzu.
Der Ablauf
14 Peers wurden in der ersten Runde ausgebildet, diese werden ab sofort an ihren Schulen, verteilt in ganz Oberösterreich, mit Demokratie-Workshops starten. Die Peers widerspiegeln verschiedene Schultypen und Altersgruppen. Der Obmann des Jugendförderungsvereins Fabio König fasst zusammen: „Es geht um die Frage nach der Funktion von Wahlen, des geschichtlichen Ursprungs, was Demokratie für uns Junge bedeutet, wie wir eine offene Kritikkultur an Schulen etablieren und auch eine umfangreiche EU-Bildung sicherstellen können. Bis zur Implementierung dieser Thematik in den Unterricht werden die Demokratiepeers proaktiv an den Schulen Aufklärungsarbeit leisten – wir freuen uns darauf.“
Zum Jugendförderungsverein:
Das herkömmliche Jugendzentrum ist für Jugendliche heute nicht mehr zeitgemäß. Mit dem Digitalen Jugendzentrum haben wir ein Angebot für junge Oberösterreicher geschaffen, die ihre Freizeit sinnvoll nutzen möchten. Jugendliche können ihre Softskills ausbauen, praktische Fähigkeiten, wie Social-Media oder Rhetorik lernen und bekommen spannenden Content zu Themen, die sie bewegen. Speziell das Projekt ‚Jugendakademie‘ wird als einzigartige Weiterbildungsmöglichkeit für Jugendliche genutzt, dabei heben Jugendliche ihre Skills auf ein neues Level. Egal ob Fotografie, Film, Audioproduktion oder Softskills, für jeden gibt es das passende Angebot.