Verschiedene Jahreszeiten in einem Gebäude. Bei ‚Hermann Fleischlos‘ werden Pilze gezüchtet und anschließend zu hochwertigen Fleischersatzprodukten verarbeitet.
ULRICHSBERG/OÖ. Die Pilzzucht ist das Goldstück von Hermann Fleischlos, also jene Zucht, die den einzigartigen Geschmack erst ermöglicht. In zwei Jahreszeiten wird der Pilz großgezogen. Dies wird durch eigene Klimaregelungen in den Hallen erzeugt. Im Herbst sprießen die Pilze und werden reif für die Ernte. Verwendet werden dafür sogenannte Kräuterseitlinge, diese gelten als ganz besonders in der Gattung der Pilzsorten. Bei Hermann Fleischlos werden sie deshalb auch sehr wertgeschätzt und unter anderem von Hand gepflückt, gewaschen und zerkleinert.
Die Blechdose
Der Substratmischer – auch gerne Blechdose genannt – erzeugt den Nährboden für die Pilzzucht. Oben werden Holz- und Getreidepellets hineingegeben und mit Wasser aufgeschwemmt, in diesen zwölf Stunden werden dann auch spezielle Kühlungsprozesse vorgenommen. Anschließend wird der Rohpilz, auch Pilzmyzel genannt, dazugegeben. Nach der Reifezeit sprießen die Pilze aus dem selbsterzeugten Boden.
Nachhaltige Arbeitsweise
Rund 40 Tonnen Restsubstrat bleiben in der Pilzerzeugung bei Hermann Fleischlos nach der Ernte. Um diese auch entsprechend zu verwerten, wird gemeinsam mit der JKU daran gearbeitet den pharmazeutisch nachgefragten Grundstoff Chitosan aus den Restsubstraten zu extrahieren. Aber auch damit lässt sich nicht alles verwerten, deshalb suchen die Neuburgers auch hier eine Lösung. Sie wollen die Reste in einer Biogasanlage weiterverarbeiten, „dort wollen wir Strom und Wärme daraus gewinnen“, bestätigt Thomas Neuburger.