Belästigung ist leider immer noch ein allgegenwärtiges Thema in unserer Gesellschaft. Eine Möglichkeit sich als Opfer Hilfe zu suchen, sind sogenannte Safewords, was das genau ist, erklärt unser Denkstoff-Host Pia.
OÖ/LINZ. Mit der Code-Frage „Wo geht’s nach Panama“ können Personen auf Veranstaltungen wie Festivals, wenn sie sich belästigt oder unwohl fühlen, um Hilfe bitten. Bei einigen tausend Menschen die gemeinsam feiern, tanzen und trinken kann es zu Berührungen oder Blicken kommen, die als unangenehm oder unangemessen empfunden werden. Aber auch wenn der Kreislauf das Ganze nicht mehr mitmacht oder man sich wegen etwas Anderem unsicher fühlt, hilft dieses Safeword, um unangenehmen Situationen schnell und vor allem diskret zu entkommen. Das Konzept stammt vom Festivalveranstalter FKP Scorpio und ist eine Präventionsmaßnahme gegen Belästigung und Diskriminierung bei Veranstaltungen. Wer das sogenannte Safe Wort benutzt, wird sofort in einen geschützten Bereich, auch unter Safe Space bekannt, gebracht. Dies ist ein Raum, der frei von Diskriminierungen sein soll und vor allem marginalisierten Gruppen die Möglichkeit gibt, sich ohne Beleidigungen oder körperlicher Belästigung bewegen zu können.
Auch in den USA berichtete CNN von einer Frau, welche über die Notrufnummer eine Pizza bestellt und die Polizei hat dadurch verstanden, dass diese in Gefahr ist. Durch einfache Ja- und Nein-Antworten, konnte die Frau in Sicherheit gebracht und der Täter gefasst werden.
Gewaltprävention in Oberösterreich
In Oberösterreich steht einem das Gewaltschutzzentrum zur Seite, sollte es zu Übergriffen kommen. Sie sind spezialisiert auf häusliche Gewalt, Stalking und Prozessbegleitung. Wichtig zu wissen ist auch, dass diese Beratung und Unterstützung völlig kostenfrei ist und außerdem auch anonym gehandhabt wird. Das Gewaltschutzzentrum unterliegt der Verschwiegenheit und somit werden Daten und Informationen von Opfern auch nicht an Dritte weitergegeben.
Solidarität
Aber auch als Gesellschaft ist es unsere Aufgabe, Solidarität gegenüber Opfern zu zeigen. Tagtäglich hört man im Radio oder Fernsehen von Übergriffen, passieren kann es aber jedem. Wichtig ist hier, dass man aufmerksam auf Mitmenschen achtet und sich zum Beispiel über Safe Wörter informiert, um im Ernstfall reagieren zu können. Ein Beispiel für eine Solidaritätsbewegung ist #metoo-Bewegung. Dabei teilen größtenteils Frauen und auch einige Männer ihre Erfahrungen mit Belästigung, unangenehmen Situationen, Missbrauch oder sogar Vergewaltigung auf Social Media, um auch andere Opfer zu ermutigen, sich Hilfe zu suchen und nicht ihre Stimme zu heben.