Was ist eigentlich damit gemeint?
Im Dezember 2015 fand in Paris eine UN-Klimakonferenz statt, welche auch mit COP21 abgekürzt wird. Hierbei haben sich 195 Länder auf ein Klimaschutzübereinkommen (Pariser Abkommen), im Bezug auf die steigende globale Erwärmung geeinigt. Kurz gesagt: Fast alle Länder der Welt haben sich bereit erklärt, allgemein und rechtsverbindlich den durchschnittlichen Temperaturanstieg von 1,5°C nicht zu überschreiten, um die Folgen des Klimawandels zu mindern. Wobei man dazu sagen muss, dass seit Beginn des 20. Jahrhunderts ein Anstieg von bereits rund 0,9 °C gemessen wurde und in Österreich in den letzten 25 Jahren sogar eine Erhöhung der Mitteltemperatur um + 1°C statt fand – sehr viel übrig bleibt so gesehen also nicht wirklich. Grund für das Anstreben, die Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen ist, weil diese 2 Grad viel gefährlicher sind als gedacht. Bereits die Minderung des halben Grades bewahrt mehrere hundert Millionen Menschen vor Hitzestress, halbiert die Zahl der Menschen, die folglich unter Wasserstress leiden und erspart insgesamt viel Hunger und Armut. Die nächsten Jahre sind sehr kritisch zu behandeln und verlangen große Sprünge unter Beteiligung aller BürgerInnen. Mehr Informationen zum Pariser Abkommen kannst du hier nachlesen.
Wie hoch sind die Chancen?
Es erscheint als äußerst schwierig, den globalen Temperaturanstieg von 1,5 °C bis zum Jahr 2100 mit der bisherigen Politik der UN-Staaten, nicht zu überschreiten. Über 91 WissenschaftlerInnen haben an dem sogenannten “Summary for Policymakers”, einem Bericht über den wissenschaftlichen Sachstand, gearbeitet und eine Wahrscheinlichkeit von 66 Prozent, dass wir es nicht schaffen, errechnet. Das liegt unter anderem daran, dass bis Ende 2018 nur 16 von den 197 Vertragsstaaten des Klimaabkommens, einen nationalen Klimaplan erstellt hatten, der diese Ziele erfüllen könnte.
Was sind die Auswirkungen?
Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft sind von den Auswirkung veränderter Temperaturen und Niederschläge direkt betroffen. Die Folgen der meisten auf uns zu kommenden Veränderungen können gut abgeschätzt werden, jedoch nicht alle. Zu den Folgen der Niederschläge, wie Hochwasser und Hagel, können weniger genaue Aussagen getätigt werden. Eine Liste von Fact-Sheets mit den Auswirkungen des Klimawandels in Österreich findet ihr hier. (Fact Sheet Nr. 2 bis Nr.11)
Wie ist unser aktueller Stand?

Wenn wir uns das Erdklima näher ansehen, dann wissen wir, dass es bereits in den letzten 600.000 Jahren sechs Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten gegeben hat. Zurzeit herrscht das Holozän, unsere Zwischeneiszeit, seit etwa 12.000 Jahren.
Wenn wir nun die oben stehende Grafik betrachten, sehen wir die Stabilitätszustände des Erdklimas. Die erste Kurve zeigt eine Eiszeit, die etwas höher Gelegenen anschließende Kurve eine Warmzeit. Zwischen den beiden Kurven wechselt die Erde immer wieder über mehrere Jahrtausende, wobei sich die Organismen und die Umwelt über diese Jahre in ihrer natürlichen Zeit anpassen. Dies war zumindest solange der Fall, bis menschliche Einflüsse hinzukamen und zu einem deutlich schnelleren Anstieg der Temperaturen führte (Sieh dir dazu diesen Beitrag an).
Wenn es immer wärmer wird, wandert auch unser Planet auf der Kurve in unserer Grafik immer weiter nach oben bzw. nach rechts. Schwerwiegende Folgen, wie das Abschmelzen der Gletscher (Kipp-Punkt Element), treiben die Temperaturen weiterhin voran und es beginnt früher oder später ein Zyklus, bei dem in vorhersehbarer Zukunft keine Abkühlung zu Stande kommt. Alle Lebewesen, die sich diesem Klima nicht mehr anpassen können, werden sterben.
Zurzeit können selbst Wissenschaftler noch nicht sagen, ob wir uns an einem Punkt befinden, an dem uns die unumkehrbaren Auswirkungen des Klimawandels noch bevorstehen oder bereits eingetreten sind.
Es bleibt also zu hoffen, dass wir die 1,5 Grad nicht übersteigen. Wenn du wissen möchtest, wie auch du zu einem besseren Klima beitragen kannst, dann sieh dir doch unsere anderen Beiträge zum Thema Umwelt an!
Falls dich interessiert, welches Land am besten die Ziele des Pariser Abkommens einhält, oder wie gut sich Österreich dabei macht, kannst du beim Climate Tracker beobachten.